Urlaub auf Rhodos

Fragen zu Kino- und Fernsehfilmen
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Sephiroth90
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Beitrag von Sephiroth90 »

Danke ich werd auf dich zurückkommen :D
Ich find bei englischen Büchern das erste Kapitel immer am schwierigsten. Wenn ich das erstma durchhab, gehts mit dem Rest wie von alleine. Teilweise bemerk ich nicht mal mehr das das ein englisches Buch /Film ist.
Aber dieses verflixte erste Kapitel :roll:
Geht mir im Deutschen aber genauso xD
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mark
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Beitrag von mark »

Bei meinen Schülern (gebe auch Unterricht für Erwachsene an der VHS) stelle ich interessanterweise auch immer fest, daß auf den ersten Seiten einer Lektüren unzählige Übersetzungen reingeschrieben wurden, ab Kapitel drei nimmt dies drastisch ab. Schlichte Faulheit, sage ich Dir dann :P :P :P Bei Dir kommt ja dann Verständnis :D :wink: Ist doch gut. Ich muß mich auch oft an den Schreibstil eines Autors gewöhnen. Im Deutschen schlimmer als im Englischen. Sage nur Günther Grass. Meine Güte war das schwer. :? :wink: :wink:
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Agarallo
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Beitrag von Agarallo »

mark hat geschrieben:...Ich muß mich auch oft an den Schreibstil eines Autors gewöhnen. Im Deutschen schlimmer als im Englischen. Sage nur Günther Grass. Meine Güte war das schwer. :? :wink: :wink:


Martin Walser, Tod eines Kritikers...
An diesem Roman (Satire?) kam man im Jahre 2002 durch das hohe Medienecho wegen angeblichem Antisemitismus nicht vorbei. Ich quälte mich total durch das Buch. Vielleicht bin ich auch nur zu blöde für den Walser'schen Schreibstil...
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mark
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Beitrag von mark »

@Agarallo: Gestern nacht warst Du aber fleißig am posten hier :D :wink:

Nein, glaube nicht. Ich tue mich immer sehr schwer mit Grass. Einerseits ist es nicht meine Muttersprache, was aber das geringste Übel ist, sein Stil ist einfach sehr schwerfällig zum Lesen. So wird es wohl auch mit Walser sein. Ist ja sehr umstritten hier nicht? Hatte nicht Marcel Reich-Ranicki so seine Schwierigkeiten mit ihm? Habe ihm mal auf der Buchmesse getroffen, trotz seiner Art, ein "netter Kerl". :wink:

Ergo, nein, Du bist nicht zu blöd,zumindest für den Walserschen Stil. :P :wink:
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Agarallo
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Beitrag von Agarallo »

mark hat geschrieben:
So wird es wohl auch mit Walser sein. Ist ja sehr umstritten hier nicht? Hatte nicht Marcel Reich-Ranicki so seine Schwierigkeiten mit ihm? P :wink:

Also da ging es ja um die Instrumentalisierung des Holocausts. Walser hat dies in seiner Rede bei der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels beklagt. Diese Rede ist wohlwollend aufgenommen worden. Erst als der damalige Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, von "geistige Brandstiftung" sprach, wurde aus seiner Rede die "skandalöse Auschwitz-Rede"! Einige, welche Walser zu seiner Rede gratulierten, sprachen plötzlich von einer "Unerträglichkeit und eben geistiger Brandstiftung".
Damit haben sie genau das getan, was Walser in seiner Rede beklagt hat.

Ich will ja hier nicht zu sehr politisch werden. Allerdings hat es mich schon immer gestört, wenn ich im Urlaub im Ausland bin und mir Begriffe hinterhergebrüllt werden wie "Nazischwein" oder "Heil Hitler". (Ist mir vor allen Dingen in Polen und der damaligen SU passiert.
Manchmal habe ich das Gefühl, daß Hitler in England und den USA als Begriff gerade Hochkonjunktur hat. Hitler-Devotionalien stehen da ja hoch im Kurs.
Auch in der hohen Politik wird Deutschland heute noch "Großmannssucht" vorgeworfen. Die Realität ist aber total anders. Ich glaube auch, daß es im Ausland mehr Neonazi's gibt als in Deutschland.
Für mich ist Deutschland eine gefestigte Demokratie. Deshalb fand ich die Debatte um die Walser-Rede auch total Klischeehaft und nicht mehr Zeitgemäß.

Was das alles mit dem Forum hier zu tun hat? Gute Frage!
Vielleicht weil Agatha Christie die politischen Verhältnisse in England auch nicht außer acht gelassen hatte. So gibt es ja auch Superspione, welche die Weltmacht erringen wollen oder es werden auch die englischen Nazi-Organisationen kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges thematisiert.

Bin aber eher unpolitisch und benutze nur meinen gesunden Menschenverstand.

Jedenfalls höre ich gerne Walser oder Grass zu, aber das lesen von deren Bücher ist eben nicht so einfach...
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mark
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Beitrag von mark »

Uih, da habe ich was initiiert, ohne es beabsichtigt zu haben.
:wink: Hitler, der Begriff, hat zumindest in England keine Konjunktur. In der "Sun" werden manchmal die Deutschen schlecht dargestellt, aber damit sollten sie leben können, zumal es keine "quality press" ist. WK II ist erst 60 Jahre her, geschichtlich betrachtet also noch jung. Ich lebe ja sozusagen im Feindesland, also lebender Beweis, daß beide Länder sich wieder vertragen. :wink: Salopp geschrieben, aber will hier nicht politisieren. Kenne den Admin von hier noch nicht, und möchte ihn deshalb auch nicht unbedingt kennenlernen :D :wink:
Kennst Du "Passenger to Frankfurt"? Paßt hier gerade. :wink:
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Agarallo
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Beitrag von Agarallo »

Wollte Dich natürlich nicht verschrecken! Sorry!

"Passenger to Frankfurt" kenne ich leider nicht. Glaube, daß es auf Deutsch noch nicht erschienen ist. Vielleicht wegen dem Inhalt?
Was verheimlichst Du? Raus mit der Sprache.. :wink:
Kenne nur den ungefähren Inhalt. Und meine Englischkenntnisse sind eh' nicht die besten.
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mark
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Beitrag von mark »

Bei aller Liebe zu AC, ein schreckliches Buch. Die rsten drei Kapitel sehr Christie-like, aber dann. Fand es furchtbar.

"Every christmas a new Christie book" war ja zu der Zeit des Erscheinens bereits die Devise von HarperCollins (schreibt sich tatsächlich ohne Leerzeile, eine englische Besonderheit, so am Rande). Daher und wegen ihrer Berühmtheit und des, glaube 80. Geburtstages (80 Geb. und 80. Buch, wobei man Theaterstücke und dergleichen mitzählte, daher auch diese Zahl erreicht wurde)....jedenfalls nahm man deshalb dieses Buch.
Es ist KEIN Krimi,auch nicht als solcher gedacht.Am Ende passiert zwar was, aber sehr am Schluß und hat schon kaum mehr was damit zu tun.
Der Untertitel "An extravaganza" und das Vorwort streichen von ihr deutlich heraus, daß es ein fiktiver Roman sei, rein erfunden. Ein Versuch.

Hitlers Sohn will in den 60iger Jahren in den bay. Bergen eine neue Herrschaft errichten. Viele Wagner Motive kommen darin vor. Viele monologartige Passagen über Weltanschauungen, Osten,... liest sich sehr langatmig. Kannst Dir nun denken, warum es hier nie veröffentlicht wurde.
Obwohl dies auch wieder unsinnig ist, aber "Die Büchse der Pandora" wurde hier auch um DREI Geschichten gekürzt. Bei Tommy und Tuppence. Harmloser geht es wohl kaum.

So, nun weißt Du das Geheimnis. :wink:
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Agarallo
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Beitrag von Agarallo »

Büchse der Panora:
Der Besuch der Fee
Eine Tasse Tee
Die rosa Perle
Der Herr im Zeitungspapier
Die verschwundene Lady
Der Mann im Nebel
Der Raschler
Ein unerschütterliches Alibi
Die Pfarrerstochter
Die Schuhe des Botschafters
Der Mann, der Nummer 16 war

Welche 3 Geschichten fehlen denn da?

Lese zur Zeit wieder mal "Tod in den Wolken". Finde ich ein schrecklich langweiliges Buch. Aber man kann gut dabei einschlafen...
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mark
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Beitrag von mark »

So aus dem Stehgreif kann ich Dir das jetzt nicht sagen, schaue bei Gelegenheit mal in beide Bücher rein, aber stimmt 100%.
Bei vielen Büchern im Deutschen wurden zwischendurch ganze Sätze oder kleinere Absätze weggelassen. Kein Scherz!
Was meinst Du, warum der Scherz-Krimi-Verlag (die mit den roten Streifen, leider vom Fischerverlag aufgekauft) neuerdings alle Bücher in "neuer" Übersetzung rausgebracht hat? Wenn eine Übersetzung 100% in Ordnung wäre, würde man dies nicht machen.
Warum die Deutsche so rigoros gekürzt hat, keine Ahnung.War anscheinend aber gewollte Absicht in den 80iger Jahren beim Verlag. Als ich deutsch gelernt habe, las ich oft die AC Bücher parallel, so daß mir diese Unterschiede oft aufgefallen sind, wenn im Deutschen auf einmal ohne Grund ein vollständiger Satz fehlte.
Lies mal im Original, Du wirst den Unterschied merken. Im E ist Humor drin, der im D oftmals vollkommen untergeht.
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