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Re: Fragen zu Scherz Verlag & Lizenzausgaben

Verfasst: 18.12.2009, 20:12
von berni2009
So,auch mal meinen Senf dazugeben. :wink:

Ich habe eben mal nachgeschlagen bei der deutschen Erstauflage von "die Schattenhand"

Auf der Copyrightseite steht: Printed in Switzerland,1944 Copyright Scherz Verlag
Übersetzung: Anna Katharina Rehmann

Das Buch hat 235 Seiten. Die Schriftgrösse ist identisch mit den späteren Scherzausgaben von ca.192 Seiten.


P.S Unbekannterweise gute Besserung für deinen Hund. :)

Re: Fragen zu Scherz Verlag & Lizenzausgaben

Verfasst: 19.12.2009, 10:22
von chioaachen
Der Hund bedankt sich. Es geht schon wieder. Hatte sich den Magen verdorben. Musste ihr Reis und Hähnchenfleisch kochen.

Immerhin ist jetzt klar, dass die oft aufgestellte Behauptung "Der Scherz-Verlag begann 1947 mit Band 1 der "Schwarzen Kriminalromane" (Das Eulenhaus) mit der Christie-Veröffentlichung", falsch ist. Es gab, glaubt man Schädel (und warum sollte man das nicht - er ist sehr zuverlässig), Agatha Christie bei Scherz bereits seit 1943.

Ich besitze auch einige dieser Kriegs-Christies. Größeres Firmat als die späteren Reihen-Bände und wirklich einfallslose Umschläge. Nur Paperbacks. Die Übersetzungen wurden bei der Veröffentlichung in der Reihe übernommen und teilweise noch bis in die 90-er Jahre angeboten.

chio

Re: Fragen zu Scherz Verlag & Lizenzausgaben

Verfasst: 20.12.2009, 00:17
von berni2009
Erwähnen kann man sicher auch noch die Goldmann Ausgaben. Zum Beispiel "Die Abenteuer GmbH" (Ein gefährlicher Gegner) ist in der Erstausgabe von 1932 erschienen.

Zudem gibt es noch die "Albatrosse" mit Schutzumschlag(von Kurt Enoch und Max Wagner 1932 gegründet) welche ab den 30er Jahren(bis 1939,danach - ohne nachzuschauen - ab 1950(?) wieder aufgenommen) starteten. Allerdings sind diese alle in englischer Sprache. Der Verlag hatte seinen Hauptsitz in Hamburg (Filialen in Bologna und Paris),gedruckt wurde teilweise in Schottland und Bautzen,gebunden in Leipzig.

Kurt Enoch wurde später bei Allen Lane(Penguin Books) angestellt und war für den US Markt verantwortlich. Allan Lane wiederum war zuerst Azubi bei Bodley Head (Allan's Onkel wiederum war Gründungsmitglied von Bodley Head(= "A.Christie's Verlag") - so schliesst sich der Kreis. :wink:

Meiner Ansicht nach sind diese 30 Pfennig Romane auch eher eine Heftserie als Bücher im eigentlichen Sinne. Es handelt sich wohl um das deutsche Pendant der Bantam LA (nicht zu verwechseln mit dem bekannteren Bantam Verlag,welcher erst um 1945 gegründet wurde) Hefte,welche man in den 30er Jahre in den USA für ein paar Cent aus dem Automaten ziehen konnte. Heute haben diese Bantam LA Hefte, je nach Zustand, einen Katalogpreis bis gegen 250 Euro und mehr.