Literary Supper with Laura Thompson

Am frühen Abend fahren wir mit einem Taxi zum Hotel Carry Arms in Babbacombe. Hier sind wir zu einem dreigängigen Literary Supper mit Christie-Biographin Laura Thompson angemeldet. Das liegt sehr abgelegen (das Taxi muss einige Serpentinen hoch und runter fahren) und landschaftlich sehr schön. Das Interesse an der Veranstaltung ist sehr groß, mit knapp 50 Teilnehmern ist sie ausgebucht. Nach dem guten Essen hält Laura einen ca. 40 Minuten langen und recht persönlichen Vortrag über das Leben der Queen of Crime und wie sie beim Schreiben der Biographie vorgegangen sind. Besonders liegen ihr die Mary Westmacott Romane am Herzen, die autobiographische Motive haben. Anschließend gibt es Gelegenheit, Fragen zu stellen, die Laura Thompson sehr ausführlich beantwortet. Immer noch von Interesse das mysteriöse Verschwinden der Christie im Jahr 1926. Norman fragt Laura, wie die sehr schüchterne und zurückgezogene Kriminalschriftschriftstellerin doch zum Teil politische („Passenger to Frankfurt“) und moderne Themen (z.B. in „Endless Night“) behandeln konnte. Thompson meint, sie habe zwar Wert auf ihre Privatsphäre gelegt, aber dennoch nicht abgeschieden gelegt. Sie habe sehr viel gelesen – über die verschiedensten Themen. Laura lobt ihre Weitsichtigkeit, ihre Ablehnung gegenüber politischen Systemen wie den Kommunismus, die glauben, das Seelenheil für die Menschen gefunden zu haben. Als Britin gefällt ihr auch die Skepsis der Christie damals gegenüber dem Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Gemeinschaft, den ihr Mann Max befürwortete. Der Abend wird abgerundet durch das Geschenk einer neuen Ausgabe von „The Murder of Roger Ackroyd“, mit einem Vor- und Nachwort von Laura Thompson, die sie – mit einem freundlichen Wort für jeden – signiert.
Ein Taxi bringt uns gegen 23 Uhr zurück nach Torquay.

Fotos zum Abend in meiner Fotoalbum.

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