Vorweg ein Beitrag von Gubanov:
Eine BBC-Produktion aus dem Jahr 1987. Mit Joan Hickson u.v.a.
Mrs. McGillicuddy beobachtet in einem vorbeifahrenden Zug einen Mord. Die Polizei nimmt ihre Aussage nicht ernst, um so mehr aber ihre alte Freundin Jane Marple. Diese schleust Lucy Eyelesbarrow als Haushälterin bei den Crackenthorpes ein. Auf dem Grundstück der Familie soll nach Miss Marples Theorie die Leiche liegen.*
Lange Schatten wirft heute noch die besonders populäre Verfilmung des Stoffes "16 Uhr 50 ab Paddington" mit Margaret Rutherford, die trotz der Diskrepanzen zwischen ihrer Darstellung und der literarischen Beschreibung der Miss Marple für viele die perfekte Besetzung dieser Rolle ist. Unter dem Originaltitel "Murder, She Said" machte sie sich im Jahr 1961 in jenem berühmten Schwarzweißstreifen auf die gefährliche Mörderjagd. Unglücklicherweise, vor allem für die vorliegende Verfilmung mit Joan Hickson, die sich weitaus enger an die Romanvorlage hält, handelt es sich nicht um einen von Agatha Christies stärksten Krimis. Nichtsdestotrotz rettet der meist ansprechende Cast diese Adaption. Vor allem die Charaktere der Lucy Eyelesbarrow und des Bryan Eastly werden von Jill Meager und David Beames auf eine sympathische Art und Weise verkörpert, sodass man ihnen das Happy-End nach allen Umwegen, die vor allem durch den abstoßenden Charakter des Cedric Crackenthorpe bedingt sind, vollauf gönnt.
Hier nun mein Beitrag zu dem Film
Um es vorwegzunehmen:
Der Film steht in der Gunst der meisten Miss Marple-Fans nicht sehr hoch.
Ich habe hier wahrscheinlich eine sehr abweichende Meinung zu euch…
Miss Marple’s Freundin wird Zeuge eines Mordes in einem überholenden Zug.
Keiner glaubt ihr. Miss Marple versucht das Rätsel in Form von Lucy Eyelessbarrow zu lösen. Diese ermittelt als Haushälterin getarnt bei der Familie Crackenthorpe.
Lucy hatte erfolgreich ihr Studium in Oxford absolviert. Aber anstatt eine akademische Karriere zu absolvieren, wandte sie sich der Hauswirtschaft zu.
In allen vornehmen Familien war Lucy begehrt und sie stand finanziell besser da als der Rest ihrer akademischen Familie.
Ein sehr starker Charakter und eine sehr gute schauspielerische Leistung von Jill Meager!
Der alte Crackenthorpe, ein geiziger engstirniger Hypochonder, verlangt die ganze Aufmersamkeit von Emma, seiner Tochter. Sie ist die gute Seele im Hause Crackenthorpe.
Cedrick ist der Künstler. Zu ihm und seinen unkonventionellen Ansichten fühlt sich Lucy bald hingezogen. Dies gipfelt in einer Kussszene, in welcher mir allerdings die Leidenschaft fehlt.
Bryan Eastley , der angeheiratete Schwager, sieht das mit sehr viel Verdruss. Um Lucy zu imponieren, kauft er schließlich ein Flugzeug. Doch damit kann er leider nicht punkten.
Alfred Crackenthorpe ist das schwarze Schaf der Familie.
Harold , der Bankier , wird von seiner Frau, vormals Gräfin, knapp bei Kasse gehalten.
Edmund, der älteste Sohn fiel im Krieg. Seine Beziehung zu einer Französin Martine kommt erst spät an das Licht der Öffentlichkeit. Kurz vor dem ersten Mord flattert ein Brief von ihr in das Haus Crackenthorpe.
Alexander ist der aufgeweckte Sohn von Brian Eastley und versucht seinen Vater mit Lucy zu verkuppeln.
Und dann gibt es noch den Arzt Dr. Quimper, der auf Emma ein Auge geworfen hat.
Lucy findet die Tote aus dem Zug auf dem Anwesen der Crackenthorpes und weitere Morde schließen sich an.
Der Schlüssel zum Täter liegt in einem verzwickten Testament.
Dadurch sind Probleme vorprogrammiert…
Letztendlich kann Miss Marple mit Hilfe von Mrs. McGillicuddy den Mörder entlarven.
Lucy entscheidet sich für Brian Eastley, obwohl sie Cedrick liebt.
Miss Marple ist der Meinung, dass die Liebe zu Brian erst nach dem 2. oder 3. Kind
kommt.
Lucy hat einen starken Charakter und mag keine Schwächlinge. Durch Brian’s engagiertes Handeln bei der Festnahme des Täters, konnte er jedoch die Aufmerksamkeit von Lucy auf sich ziehen.
Lucy verkörpert in diesem Film in allen Punkten die beginnende weibl. Emanzipation.
Fazit:
Wir alle kennen die Krimi-Komödie mit M. Rutherford.
Einen Vergleich zwischen den beiden zu ziehen ist praktisch unmöglich.
Für mich ist dieser Film als ein großer eigenständiger Krimi anzusehen.
Die Dialoge zwischen den Beteiligten sind teilweise göttlich...
Den Film habe ich schon so oft gesehen, dass ich die Dialoge mitsprechen kann.
Das spricht doch wohl für sich…

Die ausgezeichnete Musik tut ihr übriges dazu…