Harry Potter Walk und Yes, Prime Minister

London Walks bietet in London Harry Potter Walks an. Man kann die Tour aber auch alleine unternehmen. Der Tour Guide Richard hat die Tour als pdf-Datei ins Netz gestellt. Damit bewaffnet mache ich mich auf. Die Tour beginnt in der Leicester Square Underground Station in der Charing Cross Road. Die U-Bahn-Station ist auch am Anfang des Films „Harry Potter and the Half Blood Prince“ zu sehen. Ich verfolge die Tour bis zu den Houses of Parliament. Der zweite Teil des Rundgang muss bis zu meinem nächsten UK-Aufenthalt warten.

Fotos vom Walk in meinem Fotoalbum.

Nach dem Packen (morgen geht es zurück nach Germany), fahre ich zum Apollo Theatre zu Yes, Primi Minister. Nach dem Packen (morgen geht es zurück nach Germany), fahre ich zum Apollo Theatre zu „Yes, Prime Minister“. Ich habe die Fernsehserie „Yes, Minister“ und „Yes, Prime Minister“ in den Achtzigern immer mit Begeisterung gesehen. 2010 entschlossen sich die Macher der Serie, Antony Jay und Jonathan Lynn, die Ränkespiele von Premierminister Hacker und Kabinettsstaatssekretär Sir Humphrey Appleby auf die Bühne zu bringen. Dabei wurde der Stoff etwas modernisiert: Blackberrys haben in Whitehall Einzug gehalten und eine einflussreiche politischen Beraterin, auf die ein Politiker heute nicht mehr verzichten kann, ist Hacker in der Figur der Claire zur Seite gestellt worden. Die Themen sind brandaktuell: Finanzkrise, abgehörte Telefonate, illegale Beschäftigte (die Köchin in Chequers!) etc. Die Dialoge sind geschliffen und voller Ironie bis Satire. Die Hauptdarsteller haben es natürlich schwer, weil sie an denen der TV-Serie (Paul Eddington war der PM – und der Pfarrer in Murder at the vicarage und Nigel Hawthorne sein Staatssekretär). Simon Williams vermag fast so gekonnt inhaltslose und gespreizte Bandwurmsätze von sich zu geben wie Hawthorne und auch Richard McCabe kann einerseits mal wieder nichts kapieren, aber wenn es um das politische Überleben geht, verschlagen zu agieren. Allerdings ist zum Schluss etwas die Luft raus, denn in der Kürze liegt nun mal die Würze. Die 30 Minuten der Fernsehserie war gerade zu optimal. Lesenswert ist auch das Programmheft. Das Vorwort stammt von Bernard Donoughue (jetzt Lord Donoughue of Ashton), der die Premierminister Harold Wilson und James Callaghan beraten hat und später unter Tony Blair Landwirtschaftsminister war. Er schreibt: „Although I and fellow advisers in the 1970s and 1980s had criticised the controlling mechanisms of the then Sir Humpphrey regmies, in fact I had always greatly respected the Whitehall of my time. That old Civil Service was staffed by people of the highest ability and integrity. […] Prime Ministers Thatcher and Blair had made huge structural changes to the working of public administration which created a new Whitehall. They sought to make it more ‚efficient‘, more focused on ‚delivery‘, bascially less independent and more responsive to prime ministerial will or whim. […] Many policy decisions are now taken not in cabinet, but often betweenn the Prime Minister and a single minister or adviser, on the sofa at Number Ten.“ Diese Sätze gelten sicher nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern auch in anderen politischen Systemen – und sogar generell für den heutigen öffentlichen Dienst.
Das Theaterstück war ein schöner Abschluss meiner diesjährigen Englandreise.
Wie ich bei der erneuten Beschäftigung mit dem Programmheft feststellen konnte. bloggt Sir Humphrey inzwischen. Eine Kostprobe: „War in Libya: what a godsend for Whitehall – […] There was a time when we only went to war when Britain was directly threatened, which severely restricted our scope. But happily our modern statesmen have found a new excuse. War is now a moral crusade, and our politicians now seek to right wrongs, not merely to defend interests. We fight to restore justice to other countries, to overthrow oppressive regimes, to defend human rights, to establish democratic government.
All we ask is that the country should be small enough not to constitute an actual danger to ourselves. Communist China is undemocratic and oppressive, but we do not hear any calls to invade it and give its citizens democratic rights and freedoms. But with any luck the Middle East will keep our government busy for the next ten years and leave us free to provide the professional administration that has made Britain what she is today.“
Mehr gewöhnt bissige bis zynische Kommentare von Sir Humphrey in seinem Blog.

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