Bericht von der Jahresversammlung der Agatha Christie Society 1999 in Torquay – Samstag

Die über 120 Teilnehmer sind in vier Gruppen eingeteilt. Ich gehöre der Weißen Gruppe an. Wir fahren mit dem Bus um 9.15 Uhr vom Grand Hotel ab. Es geht zum Anstey Cove. Diese zerklüftete und einsam gelegene Felsenbucht ist zwar kein Schauplatz eines Christie-Krimis, ist aber in ihrer Autobiographie erwähnt. Hier hat Agatha als junges Mädchen öfter Picknicks abgehalten.
Wir fahren mit dem Bus weiter nach Kents Cavern. Die Höhlen sind in Agatha Christies Memoiren nicht erwähnt. Dennoch dürfte sie die Tropfsteinhöhlen besucht haben: ihr Vater war Mitglied der Torquay Natural History Society, die die Erforschung der Höhle finanzierte. Außerdem taucht die Höhle als „Hampsley Cavern“ in dem Roman „Der Mann im braunen Anzug“ aus dem Jahre 1924 auf.
Vor dem Lunch fahren wir ins Torquay Museum. Jean Reid, die die Ausstellung zur Hundertjahrfeier 1990 vorbereitete, führt uns durch den Agatha-Christie-Raum. Die Zeit ist leider zu knapp, um alle Ausstellungsobjekte zur Christie anzuschauen.
Um 12.30 Uhr treffen wir uns alle wieder im Grand Hotel zum Lunch. Es gibt kalten Braten oder Chili con carne.
So gestärkt machen wir uns zur St. Mary the Virgin Church in Churston Ferrers auf. Wenn sich Agatha Christie in Greenway House aufhielt, ging sie jeden Sonntag in diese Kirche. Dabei störte sie jedes Mal das schlichte Glasfenster im Chor. Schließlich stiftete die Christie die Einkünfte aus der Kurzgeschichte aus „Greenshaw’s Folly“, damit ein entsprechendes Buntglasfenster eingesetzt werden konnte. Als Motiv wählte sie den guten Hirten, was Probleme bereitete, weil normalerweise für den Chor eine Kreuzigungsdarstellung vorgesehen ist. Sie entschied sich für ein blasses Grün und Mauve.
Um kurz nach 16 Uhr sind wir zurück und haben etwas Zeit bis zum Abendessen um 18 Uhr. Anschließend geht es zum Palace Theater nach Paignton, wo Agatha Christie’s „Mord im Pfarrhaus“ aufgeführt wird.
Mit gefällt die Inszenierung nicht so gut, vor allem nicht die Darstellung der Miss Marple, die mich in diesem Stück an Mrs. Bucket aus „Keeping up the appearances“ erinnert. Dennoch ist die Aufführung ein Erlebnis.
Wir fahren zurück ins Grand Hotel und ich mache mich auf den halbstündigen Weg ins Princes Hotel. Als ich am Sandstrand vorbeigehe, stelle ich fest, dass ein paar unverwüstliche Britonen tatsächlich schwimmen!
Fotos vom 2. Tag des Treffens finden Sie in meiner Fotoalbum

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