Boston: Ankunft zur Tea Time

Morgens fahre ich mit dem Taxi zum Bahnhof „William H. Gray III.“. Von dort aus geht es mit dem Zug zur Boston South Station. Mit fünf Stunden ist es meine längste Zugfahrt.

Mit einem überteuerten Taxi fahre ich zum Holiday Inn Hotel. Abends erkunde ich die wenig interessante Gegend an einem Einkaufszentrum und lande überraschenderweise in einem kleinen polnischen Restaurant. Offenbar gibt es in der Gegend eine polnische Kolonie, denn ganz in der Nähe befindet sich auch eine polnische Kirche. Das Essen ist etwas anders, aber durchaus schmackhaft.

Das Frühstück am nächsten Morgen im Holiday Inn Express ist inklusive, aber qualitativ das Schlechteste während meiner USA-Reise. Warum sich viele für geschmacklose Pancakes, aus Teig aus Plastik-Containern, Schlange stehen, ist mir schleierhaft. Da Einweg-Besteck verwendet wird, entstehen täglich riesige Müllberge.

Nach dem Frühstück besorge ich mir eine Wochenkarte für die U-Bahn und fahre in die Innenstadt Bostons. Ich besuche die Messe in der Boston Cathedral. Die Kathedrale ist gewaltig, wenn auch nicht wie in der St. Patrick’s Cathedral der Gottesdienst auch auf Großbildschirmen verfolgt werden kann. Auch kein QR-Code an den Bänken, über den man die Liedtexte auf dem Smartphone aufrufen kann. Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßt der Zelebrant seinen Cousin, der sich heute unter den Mess-Teilnehmern befindet. Nach der Messe lunche ich im benachbarten Restaurant, dass auch zur Kirche gehört.

Gestärkt mache ich mich in die Innenstadt auf. Von Boston habe ich gleich einen sehr guten Eindruck. An der historischen Stätte des Hafens, gibt es ein Museum für die Bostoner Tea Party, das ich nicht besuche, weil es mir sehr touristisch erscheint.

Am späten Nachmittag treffe ich mich im Hotel mit Mike, der aus Detroit zurück ist.

Am nächsten Morgen fahren wir mit der U-Bahn zur Harward University in Cambridge, Mass. Zunächst stöbern wir in einer großen Buchhandlung, die es offenbar in Boston selber so nicht mehr gibt. Mittags nehmen wir an deiner Führung durch das Universitätsgelände teil. Diese werden von Studierenden durchgeführt. Leider ist die Gruppe zu groß und man kann auch wegen des Straßenlärms oftmals unsere Führerin nicht verstehen. Am Nachmittag geht es dann zurück nach Boston. Bei bestem Wetter schaue ich mir den bekannten Park Boston Common an. Anschließend finden wir in Boston doch noch einen kleineren Buchladen mit nettem Café (Trident Booksellers and Cafe).

Das gute Wetter hält sich leider nicht. Es regnet am nächsten Tag. Ein echter Museumstag. Wir fahren mit der U-Bahn zur Haltestelle University of Massachusetts. Von dort bringt uns ein Shuttlebus zur Kennedy Memorial Library and Museum. Das Museum vermittelt dem Besucher einen ausgezeichneten Eindruck über die leider kurze Amtszeit des charismatischen Präsidenten und der Zeit. Als Deutscher ist besonders interessant der Bereich über den historischen Besuch Kennedys in Berlin („Ich bin ein Berliner“). Ich verlasse das Museum mit dem etwas wehmütigen Eindruck, dass früher vielleicht doch alles besser war, als Amerika einen jungen und dynamischen Präsidenten hatte, der für die Werte der westlichen Welt und die Freiheit einstand und auch mal eingestand, wenn seine Regierung bei bestimmten Themen noch nicht genug erreicht hatte.

Am Nachmittag sind wir Jesse, den wir über das Agatha Christie Netzwerk kennengelernt haben, verabredet. Jesse arbeitet für die Boston Public Library und er gibt uns es eine private Führung. Anschließend führt er uns noch durch seine Stadt.

Mike und ich vertiefen am nächsten Tag das noch, indem wir die Boston Freedom Trail abgehen. Der Rundgang beginnt beim Boston Common Park, führt zum State House des Bundesstaats Massachusetts, zur Park Street Church, wo gegen die Sklaverei gepredigt wurde, dem historischen Friedhof Granary Burying Ground. Im Old Corner, auch einer Etappe des Rundgangs, ist leider keine Buchhandlung mehr. Dafür ist nebenan gleich ein ganzjähriges Geschäft für Weihnachtsdekoration. Anschließend führt uns der Weg zum Old South Meeting House, wo die Boston Tea Party geplant wurde. Ein weiterer Schauplatz ist das Old State Hause, wo es zu Beginn des Unabhängigkeitskrieges Zivilisten von britischen Soldaten getötet wurden. In der Nähe der Faneuil Hall machen wir Mittagspause. Am Nachmittag besichtigen wir das Segelschiff USS Constitution. In der Ausstellungshalle vor dem Schiff wird auch an die Unterstützung Irlands während der Großen Hungersnot durch die USA erinnert.

Die letzte Station des Freedom Trail das Bunker Hill Monument aus dem Unabhängigkeitskrieg lassen wir aus und kehren stattdessen zum Hotel zurück. Zum Dinner treffen wir uns mit unserem neuen Freund Jessie im „224 Boston Street Neighborhood“ Restaurant. Wir lernen dort eine Mutter mit ihrer erwachsenen Tochter, die demnächst heiratet, kennen. Um Ecken herum kennen sie die ehemalige Schwiegermutter von Meghan Markle, so erzählen sie wenigstens. Was die Ex-Schwiegermutter zu über die Herzogin von Sussex zu berichten wusste, ist wenig schmeichelhaft, um es vorsichtig zu sagen. Damit klingt leider unser letzte Abend in Boston und in den USA – zumindest in diesem Jahr aus.

Fotos aus Boston in meinem Fotoalbum

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