Golden Jubilee week: 09.06.2002 (Sonntag): Wait in lounge

Nach dem Frühstück wird der Koffer gepackt und um 9.30 Uhr verabschiede ich
mich von Mrs Greaves und verlasse das gastliche Wynfrid House. Da meine
Traveller Card inzwischen abgelaufen ist, muss ich einen Einzelfahrschein lösen
und fahre zur Victoria Station. Dort geht es in den Gatwick Express, der mich
nach Gatwick Airport bringt. Ich bin schon sehr früh dort, denn mein Abflug ist
erst auf 15.00 Uhr terminiert. Ich begebe mich zum Nordterminal und gebe schon
mal meinen Koffer auf (einige Kilo schwerer geworden). Eine Durchsage
verkündet, dass um 12 Uhr eine Messe in der Kapelle stattfindet. Wie es der
Zufall will, stehe ich fast vor der Kapelle und gehe herein.

Die kleine Kapelle ist bis auf den letzten Platz besetzt mit Menschen von
unterschiedlichsten Nationen. Die katholische Kirche ist tatsächlich eine
Weltkirche. Der Priester, dem Aussehen nach zu urteilen, indisch-pakistanischer
Herkunft, spricht erstklassiges Oxford-Englisch. Nach der Wandlung betet er
besonders für den Papst: "Ich hatte kürzlich die Gelegenheit bei einer
Audienz den Papst aus nächster Nähe zu sehen – und wie er leidet. Und ich
dachte mir: ‚Wäre es nicht besser, ihn zu ersetzen?‘ Doch am nächsten Tag,
bestellte er die amerikanischen Bischöfe zu sich und sprach zu ihm mit klarem
Geist und mir wurde klar, dass der Papst noch eine Mission hat, die er unbedingt
durchführen will."

Nach der Messe verabschiedet sich der Zelebrant von jedem einzelnen sehr
freundlich.

Ich kaufe noch ein paar Postkarten bei WH Smith. Noch immer ist das Spiel
gegen Argentinien das Top-Thema in den Zeitungen. Es beginnt etwas zu nerven.
Nebenan gibt es inzwischen schon T-Shirts mit dem Aufdruck "England 1 –
Argentinien 0", neben anderen mit "Deutschland 1 – England 5".
Man kann auch Videos mit den Niederlagen Deutschlands in München (2001) und
1966 in Wembley erstehen.

Nun gehe ich durch den Sicherheitscheck. Diesmal bleibt es bei einer
Kontrolle. Das Abfluggate ist noch nicht bekannt. So setzte ich mich in die
Halle, schreibe ein paar letzte Postkarten und gehe immer wieder zwischendurch
zu dem winzigen Bildschirm, auf dem die Flüge aufgelistet wird. Doch beim Flug
nach Düsseldorf heißt es immer wieder "Wait in lounge". 30 Minuten
vor dem Abflug suche ich den Informationsschalter, den ich nach einer Weile
finde. Nach einigem Warten in der Schlange, es ist nur ein Schalter geöffnet,
erfahre ich dass mein Flugzeug eine halbe Stunde Verspätung hat. Ich wage einen
Verbesserungsvorschlag, nämlich solche Informationen über den Bildschirm
bekannt zu machen. "Wieso? Dafür gibt es doch diesen
Informationsschalter." Toll. So schnell werde ich nicht wieder mit der
Deutschen BA fahren. Da der Laden aber sowieso verkauft wird, besteht auch nicht
mehr lange die Möglichkeit.

Ich muss noch eine Weile warten, bis endlich das Gate an dem winzigen
Bildschirm aufleuchtet. Mit 45-minütiger Verspätung landen wir schließlich in
Düsseldorf. Die Rückfahrt verläuft ereignislos. Nur der Zug in Duisburg hat
auch noch 30 Minuten Verspätung. Aber das kennt man von der Deutschen Bahn ja.

So endet schon wieder eine Woche London.

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