London und Torquay 2003: Dienstag, 29.04.2003: Münster – London

Die Anreise verläuft ohne Komplikationen: 5 Uhr Aufstehen, 5.55 Uhr Busfahrtzum Flughafen. Dort um 6.40 Uhr Einchecken. Zwanzig Minuten früher als geplantdie Landung. Dazwischen gibt es ein pappiges Brötchen, aber was will man auchfür 58 € verlangen? An Bord gibt es auch Tickets für den StansteadExpress zu vergünstigten Preisen – immerhin noch 33 €, fast so viel wiefür den ganzen Flug.
Auch die Weiterfahrt mit dem Stanstead Express verläuft reibungslos. In Tottenham Hale steige ich um in die Victoria Line bis Oxford Circle und von dort in die Bakerloo Line. In Queens Park steige ich aus. Es es nicht mehr weit bis zur Harvist Road, wo Norman, ein Agatha-Christie-Freund wohnt.
Bei Norman verstaue ich mein Gepäck und es gibt Cornflakes, Kaffee und Toasts. Um 11 Uhr mache ich mich mit dem Bus in Richtung Westminster auf. In Victoria Station steige ich aus und schaue, was der Buchhändler WH Smith Neues zu bieten hat. Dann gehe ich zu Fuß an den Houses of Parliament vorbei zur Banqueting Hall, die sich schräg gegenüber der Horses Guards befindet.
Die  Banqueting Hall ist der einzige erhaltene Teil des großen Palastes in Whitehall, in dem die Kings und Queens von Heinrich VIII. (1509-47) bis zu seiner Zerstörung durch einen Brand im Jahr 1668 residierten. Die Banqueting Hall im neuen palladianischen Stil wurde von Inigo Jones für James I. entworfen und ist von der italienischen Renaissance inspiriert. Besonders imponiert die Decke der Halle, ein Meisterwerk des flämischen Künstlers Peter Paul Rubens. Von James‘ Nachfolger Charles I. in Auftrag gegeben, feiert sie die Herrschaft seines Vaters. Banqueting Hall wurde als Bankett- und Empfangssaal des Königs genutzt. Neue Botschafter stellten sich hier vor. Auch heute noch wird die Halle vom Königshaus und der Regierung genutzt. Für Charles I. bedeutete sie Glanz und Niederlage: 1649 musste er hier durch ein Fenster das auf Whitehall aufgerichtete Schafott besteigen.
Anschließend laufe ich zum Trafalgar Square und lege eine kurze Kaffeepausein St. Martins in the Fields ein. In der dortigen Krypta ist ein kleines Caféeingerichtet worden. Von dort aus geht es weiter zum Covent Garden. Dortbesichtige ich das Theatre Museum, inzwischen auch kostenfrei. Es berichtethauptsächlich von der Geschichte des englischen Theaters. Auch besteht Gelegenheit zur "Hands-on experience": einer Gruppe junger Franzosenwird von einer Maskenbildnerin Schminktechnik gezeigt: ein Junge bekommt eineNarbe verpasst, das Gesicht eines anderen in ein Katzengesicht verwandelt. Nachher haben sieallerdings Mühe, die Schminke vom Gesicht zu wischen. So treffe ich die beidennachher auf der Toilette wieder, wo sie immer noch dabei sind, ihr Gesicht zuwaschen.
Anschließend fahre ich zurück zu Norman, wo es Lachs gibt. Zwischendurch schaue ich ins britische Sky TV. Auf einem Einkaufskanal finden EBay-artige Versteigerungen statt: zu einem Produkt werden Richtpreise und ein Einstiegspreis genannt. Nun kann man telefonisch Gebote einreichen. Die zwanzig höchsten Gebote bekommen am Ende den Zuschlag. Das Programm wird sicher ebenso bald nach Deutschland kommen, wie "I’m a celebrity – get me out of here": Zehn mehr oder weniger Prominente müssen im australischen Dschungel einige Mutproben überstehen, jede Woche wird eine Person herausgewählt – Big Brother lässt grüßen.
Die Fotos zur Reise finden Sie in meinem Fotoalbum

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