The Malta Experience Donnerstag, 21.03.2002: Fahrt nach Valletta

Das Frühstücksbüfett ist sehr vielseitig und reichhaltig. Um 10 Uhr besuchen uns die beiden Terramar-Mitarbeiterinnen. Beim Nationalgetränk „Kinni“ bekommen wir einen guten Überblick über die Insel und praktische Tipps. Die möglichen Ausflüge werden unaufdringlich vorgestellt.

Kurz nach 11 Uhr begeben wir uns zur Bushaltestelle und fahren mit dem Linienbus nach Valletta. Der Bus ist ein uralt Leyland, der wahrscheinlich schon zur Kolonialzeit unterwegs war, der Fahrer wahrscheinlich auch. Der Fahrpreis ist äußerst günstig: 15 cents (umgerechnet 0,38 Euro-Cent), der Bus rappelvoll. Über der Frontscheibe hängt ein Kreuz und kleben Heiligen Bilder, die mit den Playboy-Aufklebern auf dem Rückblick daneben eine interessante Mischung abgibt. Um 12.15 Uhr erreichen wir Valletta. Wir gehen die Hauptverkehrsstraße, die Republic Street (früher Queen’s Street!) entlang. Zunächst besuchen wir die Multimedia Show „The Malta Experience“, die einen guten Überblick über die Geschichte der Insel vermittelt.

Großmeister Jean Parisot de la Valette gründete am 28. März 1566 die nach ihm benannte Stadt La Valletta. Ein Jahr zuvor hatten die Türken Malta massiv belagert. Nur mit Mühen war es dem zahlenmäßig weit unterlegenem Johanniterorden gelungen, die Angreifer zurückzuschlagen. Man erkannte, dass der Wiederaufbau der bestehenden Befestigungsanlage wie der von Fort St. Elmo nicht ausreichen würde, einem erneuten Angriff der Türken standzuhalten. Papst Pius IV. entsandte einen der besten Festungsbaumeister seiner Zeit, Francesco Laparelli da Cortona nach Malta. Da man mit einem neuen Angriff der Türken rechnete, wurden die Arbeiten schnell vorangetrieben. Auch türkische Sklaven mussten bei dem Bau helfen. Als Laparelli drei Jahre später wieder die Insel verließ, waren die Befestigungsanlagen weitgehend fertiggestellt. Laparellis Gehilfe, Gerolamo Caesar, führte den Ausbau der Stadt weiter. Von ihm stammen die im Renaissancestil errichteten sieben Ritterherbergen (Auberges), von denen heute noch vier erhalten sind, der Großmeisterpalast und die St. John’s Co-Cathedral. Die meisten Bauwerke entstanden jedoch um 1650 und sind im Barockstil gebaut. Die von hohen Festungsmauern umgeschlossene Stadt gilt als erste auf dem Reißbrett entstandene Stadt der Neuzeit. Die Straßen sind schachbrettartig angelegt. Hauptgeschäftsstraßen sind die Republic Street (früher Queen’s Street) und die parallel verlaufende Merchants Street. Die Stadt wurde im zweiten Weltkrieg durch deutsche und italienische Bombenangriffe stark zerstört, aber mit britischer Hilfe nach dem Krieg nach alten Plänen wieder aufgebaut. Sie steht heute komplett zum Weltkulturerbe ernannt worden.

Wir bummeln durch die schmalen Gassen, leider sind viele der Häuser inzwischen sanierungsbedürftig.

Auf unserem Rundgang besichten wir die sehenswerte St. John’s Co-Cathedral. Die Kirche entstand in den Jahren 1573 und 1577 und diente als Konventskirche des Johanniterordens. Bis 1736 erfolgten weitere Anbauten. Den Boden der Kathedrale bedecken 375 marmorne Grabplatten der Ordensritter. Das Innere der Kathedrale ist prächtig ausgeschmückt: die einzelnen Landmannschaften wetteiferten ihre jeweilige Kapelle in der Kirche m kunstvollsten auszustatten. Napoleons Truppen plünderten die Kirche 1798 vollständig, nur weniges konnte zurückgekauft werden und trotzdem ist es immer noch eindrucksvoll genug. Papst Pius VII. erhob die nach dem Abzug der Ordensritter verwaiste Kirche 1816 zur „Co-Cathedral“ nach der Kathedrale von Mdina auf.

Um 16.15 Uhr fahren wir zurück. Da wir das Hotel schneller finden als gestern, sitzen wir bereits um 18.30 beim Abendessen. Da wir so früh und kaum andere Gäste anwesend sind, richtet sich die ganze Aufmerksamkeit der Kellner auf uns. Ich bestelle ein etwas preisgünstigeres Cisk Lager. Es gibt wieder ein Büfett. Gut gesättigt geht es ins Bett.

Die Fotos zur Reise finden Sie in meinem Fotoalbum

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