A – Z des Golden Age und mal wieder The Mousetrap

Wie bereits gesagt ist das diesjährige Programm des International Agatha Christie Festival äußerst dünn. In Torre Abbey wird die Ausstellung „Agatha Christie: Unfinished Portrait“ mit selten gesehenen Fotos aus dem Leben der Queen of Crime gezeigt. Bereits auf dem Festival vor zwei Jahren war sie dort zu sehen. Die Bilder aus dem ereignisreichen Leben der Christie sind aber immer wieder sehenswert .

Anschließend besuche ich dort den Vortrag von Tony Medawar. Laut Programm lautet der Titel „Bodies from the Library“ und er soll berichten, wie er die (vergessenen) Kurzgeschichten aus seinen gleichnamigen Sammelbänden aufgespürt hat. Da er meint, dass Thema sei eigentlich langweili,g hält er stattdessen den Vortrag “ An A – Z of the Golden Age“ und setzt dabei alphabetische Schlaglichter auf das Genre von Amateur (der Amateurdetektiv, der das Rätsel löst, das die Polizei nicht lösen konnte) bis -Zoology (Tiere, die eine wichtige Rolle in Krimis spielen). Ich bin nicht undankbar für den Themenwechsel, da Tony bereits im Vorjahr beim Christie Day berichtet hat, wie er in Verlagsarchiven und alten Zeitungsjournalen nach Kurzgeschichten fahndet, die einmal in Zeitschriften gedruckt und dann nie wieder veröffentlicht wurden. (Der Vortrag war damals keineswegs langweilig).

Da ich bis zur Aufführung der Mausfalle abends im Princess Theatre noch etwas Zeit habe, beschließe ich, die Gelegenheit zu nutzen, den Downton Abbey Film zu sehen, noch bevor er in die deutschen Kinos kommt. Zunächst bin ich erfreut, dass das Ticket mit 6,50 £ überraschend günstig ist. Dann muss ich feststellen, dass die junge Kartenverkäuferin mir ein „Senior Adult Ticket“ verkauft hat. Ich schreibe es der Dunkelheit im Kassenbereich zu. Der Film ist gute Unterhaltung, die Rivalität zwischen der Dienerschaft von Downton Abbey und Buckingham Palace (der König beehrt Lord und Lady Grantham mit einem Besuch) wirkt etwas bemüht.

Ich gehe nach dem Kinobesuch noch am Bahnhof vorbei, um mir die Fahrkarten für die morgige Fahrt nach London auszudrucken. Wenn man glaubt, die Deutsche Bahn sei schlecht aufgestellt, sieht man in Großbritannien, dass es immer noch schlechter geht. Online-Tickets gibt es immer noch nicht. Man kann zwar online buchen, sich die Tickets entweder per Post zuschicken lassen (mit einer UK-Adresse) oder an einem Automaten ausdrucken, wobei man vorher angeben muss, an welchem Bahnhof man das tun möchte. In Torquay gibt es nur einen einzigen Automaten und der befindet sich auf dem anderen Bahnsteig, den man nur über eine Foot Bridge erreicht. „Step free access“ ist an den meisten britischen Bahnhöfen nicht gegeben.

Da während des Festivals die Mousetrap in Torquay gegeben wird, sehe ich mir das Stück einmal wieder an. Die Inszenierung, auch das Szenenbild erinnert stark an die Londoner Aufführungen. Das Stück ist gut umgesetzt, die Zeit vergeht wie im Fluge, auch wenn man das Ende des Stücks kennt. Die Menüs, die in der Pension den Gästen vorgesetzt werden, scheinen ein Update erfahren zu haben: Zunge aus Dosen, die mir noch im Gedächtnis geblieben ist, gibt es diesmal nicht.

Am Abend trifft man sich wieder zu Drinks im Grand Hotel.

Fotos aus Torquay in meinem Fotoalbum.

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