Das eigentliche Programm des „International Agatha Christie Festival“ ist auch in diesem Jahr wieder ziemlich dünn. Ich bin hauptsächlich für den Christie Day am Sonntag und, um alte Freunde und Bekannte wiederzusehen, nach Torquay gekommen.
Nach dem langen Vortag lasse ich es morgens beim Frühstück langsam angehen und mache mich gegen 10 Uhr in die Innenstadt auf. Leider ist Torquay längst nicht mehr das mondäne Seebad wie zu Agatha Christies Zeiten. Der ehemalige Agatha Christie Shop steht leer, das Geschäft mit den Kühlschank-Magneten ist offensichtlich ausgezogen. Auch der Pavillon, zu Agatha Christies Zeiten ein Konzerthaus, liegt weiterhin im Dornröschen-Schlaf.
Andere Christie-Fans probieren die App „Vista“, die im Rahmen des Festivals aufgelegt wurde, aus. Es ist bezeichnend für die App, dass sie nicht über Google Play erhältlich ist. Die I-Phone-Nutzer, die sie ausprobieren, gehen die Tour mit der App nicht zu Ende.
Mehr Glück haben die Teilnehmer des Rundgangs mit Matt Newbury. Nach der Christie-Tour im Vorjahr mit John Risdon, die wenig Neues bot, hatte ich mich leider für den Rundgang nicht angemeldet. Ich höre nur Positives von dem Rundgang in diesem Jahr. Newbury hat kürzlich einen kleinen Reiseführer „Agatha Christie’s Devon“ veröffentlicht, den die Teilnehmer seiner Tour zum Abschluss überreicht bekommen.
Nachmittags bin ich mit Mike Linane und anderen Christie-Freunden und Freundinnen im Grand Hotel verabredet. Da kein Taxi frei ist, fahren wir die Strecke mit dem Zug vom Bahnhof bis zur Station Torre. Dort liegt ganz in der Nähe das alte Pfarrheim, in dem Agatha Christie, als sie noch in Ashfield wohnte, öfter zum Tee ihre Freundinnen besuchte. Hier holte sie sich auch für ihre Bücher Ratschläge vom Pfarrer in theologischen Dingen, insbesondere für „Mord im Pfarrhaus“. In dem Haus ist heute ein B&B Place untergebracht, das Heathcliff House. Hier sind wir zum Crea Tea angemeldet. Die Scones schmecken mit der selbstgemachten Marmelade hervorragend.
Am Abend ist der historischen Scheune von Torre Abbey die Buchvorstellung von „The last sécance“. Der Sammelband vereinigt wenig bekannte und bekanntere Horror oder surreale Geschichten. Die „Scary Little Girls„, sind weder klein noch furchteinflößend, aber ganz hervorragende Story Teller, die mit ihren Stimmen und Gesichtern drei Geschichten aus dem Band (The last séance, The dress makers doll und The adventure of the Egyptian tomb) neu zum Leben erwecken. Ihre Interpretation stößt nicht auf allgemeines Wohlwollen, die Mehrheit ist aber begeistert. Diesmal habe ich Glück: da ich einer der ersten 50 war, die ein Ticket für die Veranstaltung gebucht haben, bekomme ich ein Freiexemplar von „The last séance“).
Anschließend trifft man sich im Grand Hotel zu Drinks.
Fotos aus Torquay in meinem Fotoalbum.
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