Abends (nach der Garden Party) findet der dritte und letzte Book launch von John Currans neuestem Buch „Murder in the making“ statt. Da – wie bereits gesagt – der Veranstaltungsraum im Museum durch eine Ägpyten-Sonderausstellung belegt ist – weichen wir diesmal in die benachbarte Kirche (!) aus.
Anders als beim Book launch in London hat John diesmal Gelegenheit, über sein neues Buch zu referieren. Er berichtet noch einmal, wie er die Notebooks vorgefunden hat (völlig unsortierte, sehr schlecht lesbare Notizen über 73 Notebooks aus den Jahren 1907 bis ca. 1973 verstreut). Keine Notizen gibt zu Murder on the Orient Express und The Murder of Roger Ackroyd sowie fünf weiteren Romanen. In seinem neuen Buch geht Curran zunächst auf die „Rules of detective fiction“ ein – und wie Christie fast alle diese Regeln gebrochen hat. Diesmal geht er in seinem Werk nicht thematisch vor, sondern stellt die Aufzeichnungen nach Jahrzehnten geordnet – von The mysterious affair at Styles bis zu Postern of fate – vor. Auch die Notizen zum Theaterstück „Chimneys“ sind im neuen Buch enthalten. Im Buch ist neben der bisher unbekannten Version von „The caretaker’s wife“ auch das ursprünglich letzte Kapitel von „The mysterious affair at Styles“ enthalten: Poirot sagt im Prozess als Zeuge aus. Christies Verleger hatte seinerzeit darauf bestanden, dass sie das Kapitel umschreibt, da es (auch nach Johns Meinung) unwahrscheinlich sei, dass einem Detektiv die Gelegenheit eingeräumt wird, seine Schlussfolgerungen im Zeugenstand zu erläutern. Stattdessen versammelt Poirot in der veröffentlichten Version die Verdächtigen im Wohnzimmer in Styles und konfrontiert sie mit der Lösung – ein Schluss wie Agatha Christie ihn dann für eine Vielzahl ihrer Bücher wählte.
Außerdem ist im Buch ein Essay über Poirot abgedruckt, wie ihn Christie einmal für die Daily Mail verfasst hatte sowie Bücherlisten (Bücher anderer Krimiautoren, die sie gelesen hat) und unbenutzte Ideen.
Das Buch enthält schließlich noch eine Variante von „The Red signal“, ein kurze Geschichte mit dem Titel „The man who knew“.
Nach seinem Vortrag besteht Gelegenheit, Fragen zu stellen, wovon reichlich Gebrauch gemacht wird. Ob es einen drittes Buch geben wird? Dazu reicht das Material nicht mehr aus. Vielleicht gibt es ein Buch mit bisher unveröffentlichten Radio Plays und Notizen aus dem Christie Archiv dazu. Ich frage nach, ob vielleicht in dem Buch auch „Chimneys (a play)“ abgedruckt wird. Leider nein. Es sei auch kein gutes Stück, mit zu vielen Monologen.
Anschließend findet das obligatorische Book signing statt, bevor die Curran-Christie-Fans sich wieder ein einen Pub begeben.
Lange nicht im Pub gewesen …
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