St. Patrick ’s und Great Central

Am Sonntag gehen Mike und ich in die St. Patrick’s Cathedral. Wir haben Glück: die Messe wird von Kardinal Tim Dolan persönlich zelebriert. Unser Consierge James nannte ihn „quite a character“. Und tatsächlich wirkt er sehr natürlich, als er ohne großen Klerus in die Kathedrale einzieht. Ab und zu winkt er Bekannten in der Gemeinde zu. In seiner Predigt geht er auf den Freien Willen der Menschen ein. Nach „tough teachings“ in den Lesungen der vergangenen Wochen hätten einige Jünger Jesus nicht mehr folgen können. Die Antwort Petrus auf die Frage Jesus, ob auch sie ihn verlassen wollten: „Herr, zu wem sollten wir gehen?“ sei genau die richtige. „Decisions, Decisions, Decisions, all these decisions!“ Warum kann Gott dem Menschen die Entscheidung nicht abnehmen?, fragt der Kardinal. Als Antwort zitiert er Johannes Paul II., der von dem einladenden Gott gesprochen hat, der niemandem etwas aufzwingen wolle. Da Liebe nicht aufgezwungen werden könne, sei der Mensch aufgerufen, die Einladung Gottes anzunehmen.

Nach der Messe besichtigen wir Grand Central. In der Bahnhofsbuchhandlung entdecke ich eine Sonderausgabe der Newsweek aus Anlass der Tatsache, dass die Queen in wenigen Wochen Königin Victoria als englische Monarchin mit der längsten Regierungszeit überholen wird.

Am Nachmittag fahren wir im Doppeldecker nach Brooklyn. Anschließend laufen wir selber über die Brooklyn Bridge, um Fotos von der Skyline von Manhattan zu machen.

Am Abend begeben wir uns zum Times Square, um eine nächtliche Stadtrundfahrt durch das beleuchtete New York zu unternehmen. Die Schlange an der Haltestelle ist gewaltig und jeder möchte oben sitzen. Doch wenig später kommt ein weiterer Bus und wir bekommen einen guten Platz. „Wie lange fahren Busse?“, fragt Mike einen Angestellten, der die Fahrgäste auf die Busse verteilt. „Solange hier Leute stehen und auf Busse warten.“ Das ist Amerika.
Die Fahrt über den Broadway mit seinen zahllosen Lichtreklamen, über die Manhattan Bridge – mit Blick auf die beleuchteten Wolkenkratzer – ist mehr als beeindruckend. Es ist Sonntagabend, doch die Menschen shoppen in den Supermärkten, die wir passieren, als wenn es ein Werktag wäre.

Nach einem späten Dinner kehren wir in unser Hotel zurück.

Nachts gibt es ein nicht bestelltes Unterhaltungsprogramm. Kurz vor Mitternacht schrillt auf dem Flur der Feueralarm. Ich nehme die Treppe und begebe mich so schnell wie möglich in die Lobby. Dass es falscher Alarm ist, zeigt sich spätestens, als die New Yorker Fire Brigade ganz entspannt hereinkommt. Sie stellen erst einmal den Aufzug ab, weil tatsächlich einige Gäste mit dem Fahrstuhl herunterfahren. Leider schalten sie ihn nicht wieder ein, als der Alarm vorbei ist. So muss ich die 12 Etage über die Treppen erklimmen.

Die Fotos des Tages in meinem Fotoalbum

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