Die Zwei in Amerika 3. Tag: Sonntag, 22.09.1996: New York (Katastrophen-Tag)

Nach einem besseren Frühstück in einem anderen Lokal ging es nach Harlem. Unsere Reiseleiterin: die Hamburgerin Heidrun. Sie lachte am liebsten über ihre eigenen Witze. Auf der Fahrt erzählte sie einiges über Harlem und seine Bewohner. Ursprünglich war es ein vornehmes Viertel (Spitzname: Sugar-Hill, Sugar = Geld). Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg zogen viele Schwarze hier hin, die Häuser verfielen. Nach ihrer Darstellung sind viele Farbigen schon in der dritten Generation arbeitslos und kennen gar kein geregeltes Arbeitsleben. Sie hätten sich schon an die sichere Sozialhilfe gewöhnt. Und wenn sie Arbeit hätten, seien sie nicht an Wettbewerb gewöhnt, durch Quotierung seien ihnen schon Arbeitsplätze sicher. Wir fuhren an der angeblich größten Kathedrale der Welt St. John the Devine vorbei (noch immer unvollendet). Hier kümmert man sich um die Probleme der Schwarzen. Alle nur erdenklichen Veranstaltungen finden in der Kirche statt. Wir hielten an den ältesten Häuser der Stadt und am ehemaligen hochherrschaftlichen Haus eines englischen Colonels. Es regnete in Strömen. Offenbar muss meine Videokamera ein paar Spritzer zu viel abbekommen haben: als wir einstiegen funktionierte zunächst der Playmodus, anschließend der Cassetteneinzug nicht mehr. So ein Desaster! Aus war’s für den Rest der Fahrt mit der Filmerei (Der zweite Schock kam, als ich in Deutschland wieder die Kamera von der Reparatur abholte).

Es regnete weiter, wir nahmen an einem Gospel-Gottesdienst in der Kirche „New Zion“ teil, der überwiegend von älteren Frauen und Touristen besucht wurde. Der farbige Pastor meinte fortlaufend: „God is great, he will help you. Amen“. Wobei sich sein ständiges Amen für mich zunächst wie „Hey, man“ anhörte. Nach dem Kameradesaster war mir nicht danach zumute. Wenigstens hätte man sowieso nicht in der Kirche filmen dürfen. Nach dem Gottesdienst fuhren wir gegen 12.15 Uhr zurück ins Hotel. Nach einer Mittagspause ging ich zum Einkaufen die 5th. Avenue. Im Disney Store erstand ich den Soundtrack zum neuen Disney-Film „Der Glöckner von Notre Dame“. Man amüsierte sich an der Kasse über meine Kreditkarte mit Foto. So was hatte man noch nicht gesehen. Man schlug vor, ein Familienfoto darauf zu kleben. Im Levis Shop kaufte ich 2 Jeans zu einem Preis, den man in Deutschland für eine bezahlt hätte. Dann ging ich nach einem Besuch in der schönen St. Patrick’s Kathedrale (Sitz des Kardinals) zum Broadway. Dort sah ich die Muscial-Theater. Dann ging ich zurück ins Hotel.

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