Leipziger Allerlei

Montag, 20.03.2000

Abends besuchen wir die Eröffnungsveranstaltung mit einem ganzen Reigen von Grußworten. Den Festvortrag hält Herta Däubler-Gmelin, heute Bundesjustizministerin, früher als „Rote Herta“ bekannt. Besonders verbunden fühlt sie sich mit dem Bibliothekswesen, weil ihr Vetter Buchhändler in Tübingen ist und es ihr vor zehn Jahren auf einem Kongress des VBB über Bibliotheksarbeit für Senioren, auf dem sie zu Gast war, so gut gefallen hat. Ihr Vortrag fordert den Zuhörern viel Geduld ab: nach einer halben Stunden ist sie immer noch bei Punkt 1 ihrer 4 Punkte. Eine ihrer Forderungen: Bibliothekare sollen stärker das Internet erschließen. Wie es mit der Internet-Tauglichkeit der Ministerin aussieht: http://www.daeubler-gmelin.de mit eigenen Rezepten und kleinen Geschichten aus dem Hause Däubler-Gmelin.

Dienstag, 21.03.2000

Um 8 Uhr finde ich mich gegenüber dem Hauptbahnhof ein, um mit ca. 20 Bibliothekarinnen und Bibliothekaren am Tagesausflug nach Meißen und Dresden teilzunehmen. Leider hat es sich sehr abgekühlt. Wir werden geführt von Herrn Günther mit sportlichem Trenchcoat. Mit dem Bus geht es zuerst nach Meißen. Unterwegs erzählt uns Herr Günther von der Errungenschaft der DDR: FKK. In Meißen besichtigen wir zunächst die weltberühmte Porzellanmanufaktur. Wir werden von Raum zu Raum geführt, wo Mitarbeiter sozusagen den Geschäftsgang bis zur fertigen Porzellanfigur vorstellen. Der Text kommt Hightech-gesteuert vom Band. Wir kommen in der Verkaufsausstellung heraus. Da hier das preisgünstigste Objekt ein Eierbecher in 1b-Qualität für DM 200 ist, wird es nichts mit dem Geburtstagsgeschenk für eine liebe Kollegin. Herr Günther berichtet von der Amerikanerin, die vor Weichnachten locker für 100 000 $ Geschenke einkaufte oder von der Belgierin, die in der Schausammlung ohnmächtig wurde und gegen ein Vitrine fiel.

Von der Porzellanmanufaktur aus geht es in die Altstadt und hoch zur Albrechtsburg. Wir besichtigen den Meißner Dom, der immer noch saniert wird. Leider ist es auch im Gotteshaus sehr kühl, da man mit der Heizung wohl noch nicht so weit ist. Auf dem Weg zum Bus sucht Herr Günther verzweifelt in jeder Bäckerei nach der Meißner Spezialität, dem Luftgebäck. Nachdem er das windbeutelartige Gebäck in einem Geschäft endlich gefunden hat, können wir beruhigt weiterfahren.

Wir fahren weiter nach Dresden. Nach einem Blick auf den alten und den neuen Landtag an der nasskalten Elbe, ist es endlich, wir haben schon nach 14 Uhr, Zeit für eine kurze Mittagspause, in der wir uns in einem Restaurant aufwärmen können. Wir besichtigen anschließend den berühmten Zwinger mit Nymphenbad, das Grüne Gewölbe, und werfen einen Blick auf das Schloss, das aufwendig eigentlich nicht nur saniert, sondern fast schon rekonstruiert wird.

Von der Porzellanmanufaktur aus geht es in die Altstadt und hoch zur Albrechtsburg. Wir besichtigen den Meißner Dom, der immer noch saniert wird. Leider ist es auch im Gotteshaus sehr kühl, da man mit der Heizung wohl noch nicht so weit ist. Auf dem Weg zum Bus sucht Herr Günther verzweifelt in jeder Bäckerei nach der Meißner Spezialität, dem Luftgebäck. Nachdem er das windbeutelartige Gebäck in einem Geschäft endlich gefunden hat, können wir beruhigt weiterfahren.

Wir fahren weiter nach Dresden. Nach einem Blick auf den alten und den neuen Landtag an der nasskalten Elbe, ist es endlich, wir haben schon nach 14 Uhr, Zeit für eine kurze Mittagspause, in der wir uns in einem Restaurant aufwärmen können. Wir besichtigen anschließend den berühmten Zwinger mit Nymphenbad, das Grüne Gewölbe, und werfen einen Blick auf das Schloss, das aufwendig eigentlich nicht nur saniert, sondern fast schon rekonstruiert wird.

Die Fusion von VdDB und VBA ist durch. Die Mitgliederversammlungen der beiden Verbände stimmen dem Zusammenschluss zum BIB (Berufsverband Information Bibliothek) zu. Damit gibt nur noch zwei bibliothekarische Berufsverbände: der neu gegründete BIB, der sich an alle Angehörige der bibliothekarischen und Informationsberufe wendet und der VDB (der in Leipzig seinen 100. Geburtstag feierte), dem Kolleginnen und Kollegen des Höheren Bibliotheksdienstes angehören.

Wir besichtigen die Deutsche Bücherei. Schon zu DDR-Zeiten platzte die Bibliothek aus den Nähten, Deshalb baute man einen hässlichen, aber zweckmäßigen Bücherturm an, der durch eine futuristische Röhre mit dem Altbau verbunden ist. Die Lesesäle haben eine besondere Atmosphäre. Außerdem wurden bei Renovierungsarbeiten zwei alte Wandmalereien freigelegt, die zu DDR-Zeiten einfach übertüncht worden waren.

Wir gehen über die Buchmesse, die sich an den Kongress anschließt. Sie ist mit Frankfurt verglichen in sehr viel kleinerem Rahmen. Viele weniger bekannte Verlage stellen aus. Christiane Kaufmann ist eine der Prominenten, die auf der Buchmesse zu Gast sind.

Wir nehmen Abschied vom Bibliothekskongress. Das Messegelände ist zwar architektonisch sehr schön und erinnert etwas an einen Flughafen. Andererseits ist die Messe von der Innenstadt und Hotel sehr abgelegen (ca. 30 Minuten Fahrt).

Der nächste Bibliothekartag findet übrigens in Bielefeld unter dem Titel: Bibliotheken – Portale des Wissens vom bis statt. Und im Jahr 2002 wird in Augsburg getagt.

Fotos vom Bibliothekartag in Leipzg und von einem Tagesausflug nach Meißen und Dresden finden Sie in meiner Fotogalerie

(Visited 22 times, 1 visits today)

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.