Nach dem Frühstück machen wir uns kurz nach 9 zum Bus auf. Doch der 9.30-Bus taucht erst um 10.20 auf und fährt an uns vorbei, da der Bus voll ist. Wir stehen im Schatten (heute ist die versprochene Sonne ausgeblieben) und warten, bis endlich um 10.45 Uhr ein 65-er Bus vorfährt. Wir bekommen nur einen Stehplatz. In dem alten Bus kann ich nur gebückt stehen, in einigen Kurven knallt mein Kopf an die Decke. Neben mir sitzt ein Junge mit Wollmütze (!) gemütlich auf seinem Platz. Als wir endlich in Rabat ankommen und auch er aussteigt, meint er zu seiner Mutter „Stehen ist hier schlecht.“
In Mdina haben wir diesmal mehr Zeit für die Besichtigung von St. Paul’s. Sie gilt als das Meisterwerk von Lorenzo Gafà, der 1697 mit dem Bau beauftragt wurde. Der Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert war durch ein Erdbeben zerstört worden. Den Boden der Kathedrale bedecken farbige kunstvolle Grabplatten aus Marmor. Die Malereien im Deckengewölbe stellen Szenen aus dem Leben der Apostel Petrus und Paulus dar. Im Museumsshop des Cathedral Museum erstehe ich ein interessantes Buch über die Archäologie der Insel. Wir schlendern wieder durch die mittelalterlichen engen Gassen und machen Rast in einem Café. Am Bastion Square schläft derselbe Hund wieder in der Sonne, der schon bei meinem ersten Besuch hier lag.
Anschließend besichtige ich am Nachmittag – an dem es deutlich kühler geworden ist – in Rabat die Paulus Katakomben und die die Pauls-Kirche. Ein netter Pater weist mir den Weg: ich war in die falsche Richtung gelaufen. Darauf wollte er wissen, wohin ich gehen wolle, denn dort, wo ich hin gehe sei „nothing“. Ich sage, dass ich die Katakomben besichtigen wolle. Er erklärt mir Weg und ich mache mich in die Richtung auf, die er mir gewiesen hat. An der Abbiegung nach links wiederholt ein anderer Passant, der meine Unterhaltung mit dem Kapuzinerpater wohl mitgehört hat, noch einmal die Kurzbeschreibung. So kann ich die Katakomben gar nicht verfehlen. Man nimmt an, dass hier zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert Bestattungen stattfanden. Man kann die Nischen, in denen die Toten bestattet wurden, sehen und so genannte Agape-Tische, wo Gedächtnisfeiern abgehalten wurden, betrachten. Ferner kann man eine kleine Kapelle besichtigen.
Die Paul’s Church in der Nähe der Katakomben wurde über den Resten eins Vorgängerbaues im späten 17. Jahrhundert unter der Leitung von Lorenzo Gafà erbaut, später aber mehrfach umgestaltet. Von der St.-Publius-Kapelle gelangt man hinab in die Krypta und die danebenliegende Paulusgrotte. Der Legende und den Touristenführern nach wurde hier der Apostel kurze Zeit gefangen gehalten. Ob Paulus überhaupt auf seiner Fahrt nach Rom auf Malta landete, kann noch nicht einmal mit Sicherheit gesagt werden, auch wenn einiges dafür spricht.
Wir fahren mit der 65 zurück, der diesmal sehr pünktlich ist. Am ersten Stopp an der Kunstfabrik, steigen recht nervige Wienerin zu. Sie sind förmlich außer sich, weil eine von ihnen eine Fahrkarte zuviel gelöst hat und der Fahrer diese nicht zurücknehmen kann oder will. „Soll er doch daran ersticken!“ ruft eine der Damen. Dabei geht es gerade mal um 40 Cent (ca. 1 Euro).
Im Hotel liegt immer noch keine Nachricht von Terramar vor. Nach längerem Suchen findet man an der Rezeption einen Umschlag. Wir müssen feststellen, dass der Abflug offenbar von 17.50 auf 19.40 Uhr verschoben wurde und wir erst um 17.45 Uhr vom Hotel abgeholt werden. Ich rufe bei der Terramar-Reiseleiterin an. „Christel“ verspricht, sich kundig zu machen und zurückzurufen. Als nach über einer Stunde kein Rückruf erfolgte, rufe ich nochmals an und erfahre, dass die Flüge nach Düsseldorf und Frankfurt zusammengelegt worden seien. Man versicherte uns aber, dass die Maschine nach Landung in Frankfurt nach Düsseldorf weiterfliegen werde. To be continued …
Die Fotos zur Reise finden Sie in meinem Fotoalbum
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