Windsor revisited – and „Aspects of Love“ revisited

Wieder einmal England! Anlässlich der „Bodies from the Library“ Konferenz bin ich für ein paar Tage in London. Am Freitag, dem Vortag der Konferenz, fahre ich nach einigen Jahren wieder nach Windsor. Für den Besuch des Castles gibt es inzwischen Zeit-Slots, die einem beim Kauf des Tickets zugewiesen werden. Vor dem Castle erlebe ich noch den hübschen Wachwechsel mit.

Der Audio Guide ist in dem nicht gerade billigen Eintrittspreis enthalten. Auch wenn ich schon dreimal im Castle war, gibt es immer wieder Interessantes zu besichtigen. Erst zum zweiten Mal kann ich die St. George’s Chapel besichtigen, da sie nicht immer für Besucher geöffnet ist. Hier kann man tief in die englische Geschichte eintauchen. Mit dem Grab der im letzten Jahr verstorbenen Queen und von Prince Philip gibt es auch etwas Neues zu sehen. Gleichzeitig reihen sie sich ELizabeth II. und Prince Philip in die vielen englischen Monarchen und Prinzen ein, die in Windsor bestattet sind.

An Nachmittag fahre ich zurück nach London. Anfang des Jahres hatte mich die Inszenierung des Musicals „Aspects of Love“ im Stadttheater Münster enttäuscht. Nun habe ich eine Karte für das Londoner Revival, produziert von Andrew Lloyd Webber selber. Michael Ball, der bei der Uraufführung 1989 den jungen Soldaten Alex spielte, ist bei der aktuellen Produktion in der Rolle von Alex‘ Onkel zu sehen und natürlich auch zu hören. Der etwas blasse Jamie Bogyo steht nun als „Alex“ auf der Bühne. Beim Studium des Programmheftes wundert mich, dass darin so gut wie gar nichts über die Original-Produktion von 1898 steht. Das Bühnenbild ist großartig. Mit kleinen Videoclips werden Szenenwechsel eingeleitet. Die Bühnenausstattung und Kulissen sind viel ansprechender als in Münster, die Darsteller auch.

Die Änderungen dagegen überzeugen mich nicht. Durch das Streichen der Eingangszene und der Schlussszene bleibt das Ende völlig offen und lässt den Zuschauer ratlos zurück. Warum Alex nun ein Jahr älter ist und Amerikaner mit einem gefakten Akzent ist mir schleierhaft. Dass Ball „Love changes everything“ singt (damals ein Top Ten Hit in den britischen Charts) ist eine Referenz an ihn, ergibt dramaturgisch aber keinen Sinn.
Ein Hit ist das Revival nicht, wenn auch nett und mehr aus Nostalgie anzusehen. Die Story war schon 1989 nicht mehr ganz zeitgemäß (die Buchvorlage erschien bereits 1955). Aus heutiger Sicht wirken Teile der Handlung eher befremdlich. Ein Erfolg wurde das Revival wieder nicht für Lloyd Webber. Statt wie ursprünglich geplant im November, senkt sich der Vorhand bereits im August für „Aspects of Love“.

Die Fotos zu diesem Tag in meiner Fotogalerie.

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